Pfennig Bau

Lehm

Lehm hat sich in unseren Breitengraden längst als moderner Baustoff etabliert und ist heute im Bauwesen nicht mehr wegzudenken. Mehr noch - seine Ästhetik, seine raumklimatisch aktive, seine reinigende und entgiftende Wirkung sind einmalig. Lehm verleiht den Räumen eine natürlich tiefe Schönheit und ein spürbar gesundes Klima, ist ressourcenschonend, umweltfreundlich und für alte Gebäude der authentischste Baustoff. Er ist ebenso schonend zu verarbeiten wie er Generationen später immer wieder verwendet werden kann. Sogar in der Kunst und in der Naturheilkunde findet er heute Verwendung. Seit kurzem ist Lehm auch DIN-genormt. Wir beschäftigten uns schon lange, bevor der Lehm wieder in "Mode" kam, mit diesem hochwertigen Material. Dadurch können wir Ihnen als Firma Pfennig Bau sämtliche Leistungen rund um den Baustoff Lehm anbieten. Aufgrund der angenehmen Verarbeitung und den dargestellten baubiologischen Vorteilen, zählt Lehm zu einem unserer "Lieblingsbaustoffe".

Lehmputze kann man fast überall einsetzen, wo es die Untergründe erlauben. In allen Wohnräumen wie Küche, Badezimmer, Büro, Gartenhaus, Vorratskammer, Keller, Kamin- und Ofenbau ist Lehm verwendbar. Möchten auch Sie mit Lehm bauen und sind sich nicht sicher, ob der Baustoff für Ihr Vorhaben sinnvoll und praktikabel anwendbar ist, dann beraten wir Sie gern ausführlich. Egal ob Arbeiten im Sanierungsbereich, Neubau oder in der Lehmgestaltung, mit unseren kompetenten Mitarbeitern finden wir für jedes Vorhaben das passende Produkt sowie die geeignetste Umsetzungsmethode. Für die professionelle und wirtschaftliche Verarbeitung von Lehm nutzen wir unsere eigene Putzmaschine oder bei kleineren Flächen unsere flinken Hände - vom groben Unterputz bis zum farbigen Lehm-Designputz. Sie haben Beratungsbedarf oder benötigen ein konkretes Angebot? Klicken Sie hier.

Lehmputz

Lehmputz natur

Um den raumklimatischen "Lehmeffekt" zu genießen, ist eine Putzstärke von 1,5 bis 2 cm notwendig. Dabei geht es nicht nur um Diffusionsoffenheit und Atmungsaktivität, sondern auch um die kapillaraktive Wirkung von Lehm, d.h. um die Fähigkeit des Materials, Wasser weiter in eine trockenere Schicht zu transportieren. Dies verhindert das Anreichern von Feuchtigkeit an der Oberfläche und beugt so Schimmelbildung vor. Das große Kapillarsystem des Lehms sorbiert nicht nur Wasser, sondern auch Gase, Dämpfe, Staub und Gerüche und ist damit regenerationsfähig. Der klassische Putzaufbau besteht aus einer Lage Lehmunterputz plus einer Lage Oberputz bzw. Feinputz. Lehmputze aus natürlichem Grubenlehm können auf verschiedene Untergründe aufgetragen werden. Da Lehmputze nur mechanisch haften, müssen einige Voraussetzungen gegeben sein, allenfalls muss ein Putzträger auf den Untergrund gebracht werden.

Dafür eignen sich Schilfrohrgewebe (ST 70) für die traditionelle Variante oder Rabitz-Konstruktionen. Auf glatten oder saugschwachen Untergründen wird Clayfix-Universalgrundierung (Grobkorn) aufgetragen. Dies ermöglicht Lehmputz auch auf modernen Oberflächen wie Gipsplatten, Gipsputzen oder glattem Beton.

Lehmputze gibt es mit organischen und nicht organischen Bestandteilen. Stroh- oder Flachsfasern sind zur Armierung und Abmagerung des Putzes beigemischt. Hier ist auf eine konsequente Trocknung der frisch geputzten Räume zu achten. In feuchtegefährdeten Räumen oder für besonders umweltsensible Menschen gibt es Lehmputze ohne zusätzliche Fasern. Die Diskussion, ob mit oder ohne zusätzliche Fasern geputzt werden soll, oft zu ideologischer Auseinandersetzung hochstilisiert, ist müßig – es muss individuell für jedes Vorhaben geklärt werden, welcher Putz der Richtige ist. Gerne diskutieren wir mit Ihnen die Vor- und Nachteile der gewählten Variante, wenn Sie ein konkretes Bauvorhaben beabsichtigen. Fragen Sie uns hier.

Lehmbau / Mauerwerk / Trockenbau

Lehmsteine

Heutige moderne Lehmsteine ergänzen oder ersetzen historische Lehmbaustoffe, da sie die gleichen Eigenschaften besitzen. Sie haben nicht nur eine hohe kapillare Leitfähigkeit und ein hohes Wärmespeichervermögen, sondern konservieren aufgrund ihres geringen Feuchtegehalts Holz sehr gut.

Lehmsteine stehen für die Reparatur und die Neuausfachung von Fachwerk zur Verfügung. Ebenso kann mit Lehmsteinen tragendes oder nichttragendes Mauerwerk errichtet werden. Auch eine Innendämmung mit Leichtlehmsteinen ist als Vorsatzschale oft sinnvoll. Mit der Stapeltechnik können wärmespeichernde Innenschalen und Wandfüllungen errichtet werden. Erhältlich sind formgeschlagene (in einer Schalung geformte) Lehmsteine oder stranggepresste (durch ein Mundstück gepresster Strang und anschliessend geschnitten) Lehmsteine. Sie werden aus Baulehm, Ton, Holzhäcksel, Hanfschäben und Strohhäcksel hergestellt – je nach Verwendung nur aus Lehm.

Die Steine werden nach DIN 18945 in verschiedene Anwendungsklassen eingestuft, d.h. für unterschiedliche Vorhaben werden auch unterschiedliche Lehmsteine empfohlen. Dies ist vor allem zu beachten bei Außenmauern mit Bewitterung. Für die Fachwerkausfachung können Leichtlehmsteine 1200 NF oder 800 NF verwendet werden, für tragendes Mauerwerk Lehmsteine 1800 NF. Wir als Maurer der Firma Pfennig Bau mauern Ihnen gerne Ihre Wand aus Lehm. Fragen Sie uns hier zu den Möglichkeiten.

Stampflehm / Lehmtrockenschüttung / Hanf-Lehmschüttung

Stampflehm

Im Orient, in Afrika und auf der Arabischen Halbinsel kennt man Stampflehm schon seit vorrömischer Zeit. Lehm, Sand und Schotter wurden in eine druckfeste Schalung gebracht und verfestigt – eben gestampft. So entstanden tragende und stabile Mauern. Das Material war vor Ort verfügbar und konnte ohne großen Primärenergieaufwand verbaut werden. Entsprechend waren die Materialzusammensetzungen je nach geographischer Lage unterschiedlich. Noch heute kennt man in diesen heißen Gebieten die stabilen Lehmhäuser, die vor extremer Hitze schützen.

Der Einsatz gebrannter Ziegelsteine verdrängte die Stampflehmtechnik in neuerer Zeit. Erst vor ca. 200 Jahren hat man die Vorteile des Stampflehms wiederentdeckt – in Europa zeugen heute noch viele Bauten von der Besinnung auf lokal vorhandene Baustoffe wie Lehm und Kies. Durch die Renaissance des Lehmbaus in unseren Breitengraden ist Stampflehm heute vor allem ein ästhetisches Gestaltungs- und Designmittel der Architektur - für Mauern und Fußböden. Brauner Grubenlehm wird mit farbigen Ton- und Lehmerden gemischt und verleiht Stampflehmelementen eine archaische aber sehr lebendige Wirkung. Kombiniert mit modernen Materialien wie Glas, Beton oder Stahl entsteht eine Architektur mit besonderer Ausdruckskraft.

Doch Stampflehmwände können auch als idealer Wärmespeicher (Innenwände) und als eigentlich tragendes Mauerwerk errichtet werden. Sie werden ab einer Dicke von ca. 25 cm nach den “Lehmbau Regeln“ des Dachverband Lehm e.V. bemessen. Die statischen Voraussetzungen und die fachlich richtige Ausführung sind Bedingung. Gestampft wird heutzutage selten noch mit den Füßen, sondern maschinell. Sind schnelle Bauzeiten und geringe Baufeuchten von Nöten können wir als die Firma Pfennig Bau Ihnen den Stampflehm als Fertigteil liefern und einbauen.

Lehm-Trockenschüttung

Diese Schüttung aus kleinen, gepressten Lehmpellets (D = ca. 10 mm, L = 10-20 mm) ist rieselfähig und als Deckenschüttung zur Hohlraumfüllung gedacht. Die Möglichkeit, die Schüttung leicht zu verdichten, ergibt ein hohes Gewicht und somit einen guten Schallschutz, sowie ein großes Wärmespeichervermögen. Die Schüttung ist leicht verarbeitbar - es muss lediglich auf ausreichenden Rieselschutz geachtet werden und sie wird komplett trocken eingebaut. So können Decken oder Böden schnell gefüllt werden.

Hanf-Lehm-Schallschüttung

Diese sehr vielseitig einsetzbare Schüttung kann als Hohlraumschüttung, als Ausgleichschüttung oder als offene Dachbodendämmung verwendet werden, wo sie Wärme- und Schalldämmung kombiniert. Verdichtet kann sie auch als lastabtragender Fußbodenaufbau unter Fließ- oder Trockenestrichen, Verlegeplatten oder Holzfußböden genutzt werden. Die lehmummantelten Hanfspäne verzahnen sich durch ihre längliche Form und den Klebeeffekt des Lehms zu einem druckfesten Aufbau. Dadurch eignet sich die Schüttung ideal als Trittschall- und als Luftschallschutz. In Zwischengeschoßdecken eingebaut verfügt sie über hervorragende akustische Entkopplungseigenschaften. Möchte man komplett zementfreie Fußböden, ist sie eine gute Alternative. Selbst im Erdgeschoß kann man sie auf eine kapillar brechende Schicht (Schaumglasschotter, Kies) als natürlichen, druckfesten Estrich verwenden.

Ob gestampft oder geschüttet, wir bringen Ihnen das Material auf die Baustelle und bauen es dann mit unseren Fachkräften in der richtigen Konsistenz ein. Fragen Sie uns hier.

Feine Oberflächen

YOSIMA

Für die ästhetisch farbliche Feingestaltung von Lehmputzen ist Claytec Yosima Lehm-Designputz wie geschaffen. Yosima ist ein Lehmfeinputzsystem, basierend auf farbigen, reinen Tonerden und gemischtkörnigen Sanden. 140 verschiedene erdige Farbtöne - aufgeteilt in 7 Farbräume plus die Grundfarbtöne - stehen für die individuelle Gestaltung der Innenräume zur Verfügung. Das Material wird maximal 2 mm dünn aufgetragen. Das farbliche Changieren der fein verriebenen Oberflächen verleiht den Räumen einen natürlichen Charakter und eine besondere Schönheit. Mit verschiedenen natürlichen Zuschlagstoffen können ansprechende strukturierte Oberflächen erzielt werden. Yosima kann auch auf andere mineralische Untergründe oder auf Gipskarton und glatte Gipsputze aufgetragen werden, dafür ist dann das Vorgrundieren mit Clayfix-Universalgrundierung Feinkorn notwendig. Lehm-Designputze sind dauerhaft und langlebig, bedürfen aber pfleglicher Behandlung. Sie sollten nicht im Spritzwasserbereich und an stark strapazierten Oberflächen angewendet werden. Yosima ist das Nachfolgesortiment des Clayfix Feinputzes von Claytec. Sie möchten diese Oberflächen in "Natur" besichtigen? Besuchen Sie uns in unserem Büro in Oschatz oder fordern Sie hier Ihr Angebot an.

Lehmfarben und Lehmstreichputze

Clayfix Lehm direkt Streichputz oder Lehm direkt Lehmfarbe sind wasserlösliche Farben auf Basis von farbigen Lehmen und Tonen, Talkum und Kreide. Für die zusätzliche Klebekraft sind Gummi-Arabicum und geringe Mengen an Methylcellulose beigemischt. Mit ihnen können nicht nur feine Lehmputz-Oberflächen gestrichen werden, es eignen sich auch Untergründe wie Kalk- / Zementputze, mineralische Altputze, Beton, Gipskarton, Gipsputze oder Papier- und Glasgewebetapeten. Um regelmäßige, farblich homogene und gut haftende Anstriche zu erhalten, ist die entsprechende Vorbereitung des Untergrundes wichtig. Streichputz hat eine feine Körnung bis 0,5 mm, Lehmfarbe ist glatt. Beide Produkte werden mit der Bürste aufgetragen. Es stehen 12 verschiedene Farbtöne zur Verfügung, die mit den Yosima-Farben korrespondieren.

Fachwerk

Der klassische Stein für die Ausfachung von Fachwerk ist der Leichtlehmstein NF 1200. Auch mit dem Leichtlehmstein 800 NF kann ausgefacht werden. Die Entscheidung über den richtigen Stein darf nicht zu leichtsinnig getroffen werden - es sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass der schwerere Stein dem Druck besser Stand hält, der von den Fachwerkbalken durch das natürliche Arbeiten auf das Gefache ausgeübt wird. Entscheidend könnte dies bei neuem Fachwerk sein, wo das Holz durch natürliches Arbeiten das ganze Fachwerk noch lange Zeit in Bewegung halten kann.

Fachwerkwände können aber auch heute noch mit Stakung, Flechtwerk und Strohlehm ausgefacht werden. Ob das Gefache nur repariert oder neu gebaut werden muss – diese Technik nach historischem Vorbild ist hauptsächlich im Bestand sinnvoll. Unter den früher sehr regional unterschiedlichen Techniken haben sich die Stakentechnik mit Weidenruten ausgeflochten und die Staken als Spaliere mit Strohlehmsträngen umwickelt (Lehmwickel) am meisten verbreitet.

Wandheizung

Lehmputz auf Wandheizung ist baubiologisch eine ideale Kombination und zeichnet sich durch einen hohen Strahlungswärmeanteil aus. Durch das Wärmespeichervermögen des Lehms wärmt sich die verputzte Wand auf und strahlt die Wärme in den Raum ab. Es entsteht keine Konvektion. Die Trägheit der Wandheizung und die Eigenschaften des Lehms gewährleisten eine konstante Temperatur ohne Schwankungen sowohl an der Wandoberfläche wie auch im Raum und damit ein optimales Behaglichkeitsgefühl in den Wohnräumen. Beim Verarbeiten von Lehmputzen auf Wandheizung - z.B. Produkte der Firmen Claytec, Conluto, Pro Crea, Lesando etc. ist auf den Untergrund ein spezielles Augenmerk zu richten, da die Putzstärken höher sind als üblich und die Griffigkeit gewährleistet sein muss. Einige Wandheizungssysteme wirken selber wie Putzträger; verlegt man selber die Heizungsschläuche wie z.B. mit dem WEM Klimarohrsystem, sind Arbeitsproben unumgänglich. Bei der Verarbeitung von Lehmputzen auf Wandheizung ist zu beachten, dass die Wandheizung während des Verputzens langsam hochgeheizt werden sollte, um eine spätere Rissbildung zu vermeiden. Dies bedeutet eine entsprechende Bauplanung, welche wir als die Firma Pfenig Bau gerne mit Ihnen abstimmen. Wandheizflächen auf Innendämmung aus Schilf, Stroh, Holzfaser und Multipor sind für uns genauso wie auf Dachschrägen und Sauerkrautplatten (HWL von Heraklith) keine unbekannte Aufgabe. Gerne beraten wir Sie zu Ihrer konkreten Anfrage hier.

Innendämmung

Ist die vorhandene Wandstärke und damit einhergehend die Dämmwirkung (der U-Wert) zu gering, kann es neben hohen Energieverlusten und den daraus resultierenden hohen Kosten auch zu Zugerscheinungen und im schlimmsten Fall auch zu Schimmel kommen. Aus bauphysikalischer Sicht empfiehlt es sich stets die Außendämmung einer Innendämmung vorzuziehen. Eine Fassadendämmung kann in einigen Fällen aus verschiedenen Gründen nicht möglich sein. In diesen Fällen empfiehlt sich die Innendämmung unter Berücksichtigung verschiedener Kriterien wie Schlagregenschutz, intakte Außenputzfläche, Saugfähigkeit des vorhandenen Wandaufbaues und verschiedener weiterer Punkte. Gründe die gegen eine Außendämmung sprechen können z. B. hohe Kosten, Dachüberstände, Denkmalschutzauflagen und optische Beweggründe (z. B. Fachwerk) sein. Die Oberflächen können dann im Anschluß dünnschichtig oder herkömmlich dickschichtig verputzt werden. Ein Gewebe aus Jute oder Glasfaser kommt in beiden Fällen ebenso wie die Gewebepfeile zum Einsatz. Selbstverständlich sind Wandheizungen auch auf allen dieser Varianten eine empfehlenswerte und beliebte Ausführungsart. Oberflächlich kann das Ganze dann natürlich mit dem Farblehmputz Yosima von Claytec verputzt werden. Wir stellen Ihnen nachfolgend die baubiologisch und ökologisch interessantesten Lösungsmöglichkeiten vor. Selbstverständlich haben wir diese auch alle schon ausgeführt. Herkömmliche Varianten für die Innendämmung finden Sie hier mit Plattendämmstoffen und hier mit Einblasdämmung.

Holzfaserdämmplatten

Diese eignen sich besonders für dünnere Dämmstärken begonnen von 4 cm bis 8 cm. Die Platten benötigen einen flächigen Untergrund. Sollte also ein Putz schon vorhanden sein, ist dies für die Ausführung optimal da nicht erst noch extra eine Putzschicht aufgetragen werden muss. Die Platten werden mit einer Zahntraufel und Lehmkleber oder Lehmfeinputz von Claytec eingespachtelt und vollflächig verklebt. Für die Leibungsbereiche sind dünnere Plattenstärken von 2 cm vorhanden. Als Platten werden Fabrikate von Claytec, Gutex, Steico und Pavatex verwendet. Mitunter empfiehlt sich die Verwendung von Calcium Silikatplatten im Leibungsbereich.

Blähkorkstampflehm

Eine sehr schöne Variante für unebene Untergründe wie z. Bsp. unverputzte Fachwerkwände ist Wärmedämmlehm von Haake Cellko. Hierbei handelt es sich um ein Lehm-Holzvlies-Gemisch mit expandiertem Kork. Das Material bietet eine doch recht beachtliche Wärmeleitstufe von 080. Der Einbau erfolgt hinter einer Holzverschalung welche "auf Lücke" erstellt wird. Die Wand wird nach dem Trocknen des Materials mit Schilfrohr verkleidet und mit Lehm herkömmlich verputzt.

Schilfrohrdämmung

Zum Dämmen hat Schilfrohr eine sehr lange und bedeutende Tradition als Bau- und Dämmstoff. Die Schilfmatten werden gebunden in Lehmmörtel geklebt. Hierfür stehen Platten mit 2-8 cm Stärke zur Verfügung. Bei einer Wärmeleitstufe WLS von 055 wird hier ein recht passables Ergebnis für das Material erzielt. Die Platten werden zusätzlich mit Dämmstoffdübeln befestigt. Bei größeren Dämmstoffstärken kommen zusätzlich noch Dämmstoffteller zum Einsatz. Die Oberfläche wird wie oben beschrieben mit Lehm verputzt.

Hanf-Stampflehm

Hanf-Stampflehm setzt sich aus Lehmpulver, Hanffasern und Hanfhäcksel zusammen. Er wird meist zur Innendämmung als Vorsatzschale verwendet. Zu diesem Zweck wird an eine verlorene Leistenkonstruktion eine Schalung angebracht. In diese wird das Material mit nur wenig Wasser gestampft. Hanf-Stampflehm ist stabil und selbsttragend - es kann also mit einer Kletterschalung gearbeitet werden. Um Fachwerk oder kleine Bereiche auszufachen, muss die Rückseite verschalt werden. Von der Vorderseite wird dann ohne Schalung eingestampft. Danach wird die rückseitige Schalung sofort wieder entfernt. Hanf-Stampflehm weist nebst seiner selbsttragenden Eigenschaft und seiner Stabilität sehr gute bauphysikalische Eigenschaften auf. Dank seiner 100% natürlichen Zusammensetzung trägt er wesentlich zu einem behaglichen Raumklima bei.

Schilfrohr

Einfaches Schilfrohrgewebe ST 70 ist der klassische Putzträger für Lehmputze an Decken und Wänden im Innenbereich, für Kalkputze auch im Außenbereich. Früher wurde das Schilf mit Nägeln auf dem Holz befestigt. Heute werden meistens Elektro- oder Drucklufttacker für die Klammerung verwendet.

Trockenbau

Trockenbau ist mit reinen Lehmprodukten oder mit Lehm in Kombination mit Holzweichfaser- oder Heraklithplatten möglich, was ideale Kombinationen sind.

Die Lehmbauplatte ist Lehmputz und Bauplatte in einem. Sie kann für Zwischenwände oder Vorsatzschalen auf ein Ständerwerk geschraubt, für abgehängte Decken oder als Verkleidung im Dachgeschossausbau verwendet werden. Beton-, OSB-, Gipskarton- oder andere glatte Oberflächen können mit dünneren Lehmbauplatten befestigt werden (mit Lehmkleber). Lehmbauplatten verputzt mit Lehmfeinputz ergeben eine fertige Lehmoberfläche. Sie weisen gute Schalldämmeigenschaften auf und ersparen lange Trocknungszeiten.

Eine Alternative zu Lehmbauplatten sind magnesitgebundene Holzwolle-Leichtbauplatten, bekannt auch unter dem Namen Heraklithplatten. Sie können wie Lehmbauplatten verwendet, müssen aber hinterher mit Lehmunterputz etwas dicker verputzt werden, ehe man mit Feinputz die Abschlussoberfläche macht. HWL-Platten erreichen nebst guten Schall- auch gute Dämmwerte.

Seit gut 10 Jahren kommen zunehmend mit Lehm verputzbare Holzweichfaserplatten im Trockenbau zum Einsatz - parallel zum wachsenden Markt im Holzrahmenbau. Lehm und Holz kombiniert bieten gute Dämmeigenschaften, ein Reservoir für die Wärmespeicherung und eine große Sorptionsfähigkeit. Als Innendämmung wurden Holzweichfaserplatten v.a. von der Firma CLAYTEC etabliert (System Pavadentro). Heute bietet jeder Holzfaserplatten-Hersteller verputzbare Platten an. Mit einem Lehmkleber als Haftbrücke versehen, können sie mit verschiedenen Arten von Lehmputzen verputzt werden. Dank ihres geringen Gewichtes sind sie praktisch unbegrenzt im Hausbau einsetzbar – im Innen- und im Außenbereich (WDVS). Schnelle Montage und kurze Trockenzeiten, viele Möglichkeiten der Eigenleistung stehen Holzweichfaserplatten mit Lehm kombiniert nicht im Widerspruch zu guten baubiologischen Lösungen.