Pfennig Bau

Pressemitteilung - Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege 2020

„Beim Bundespreis den zweiten Platz zu bekommen, ist etwas ganz besonderes und wir sind sehr froh, dabei gewesen zu sein. Dass es keine Preisverleihung im Schloss Hubertusburg geben konnte, war natürlich schade. Es wäre für alle Beteiligten ein schöne Wertschätzung gewesen“, sagt David Pfennig, Geschäftsführer von Pfennig Bau Oschatz und ist stolz darauf, einer der Handwerker gewesen zu sein, der bei den Arbeiten an der Schmiede Badrina in Schönwölkau mitwirken konnte. Gemeinsam wurden sie mit dem zweiten Platz beim „Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege“ in Sachsen ausgezeichnet. Eine Auszeichnungsveranstaltung musste leider aus gegebenen Gründen ausfallen. So erhielten die Beteiligten sechs Denkmaleigentümer und 35 Handwerker die von Ministerpräsident Michael Kretschmer unterzeichneten Auszeichnungen und Urkunden per Post.

„Der von der Stiftung gemeinsam mit dem Zentralverband gestiftete Preis wird jährlich in zwei Bundesländern an private Eigentümer verliehen, die bei der Bewahrung ihres Denkmals in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Handwerk Herausragendes geleistet haben. Die an den Restaurierungsmaßnahmen beteiligten Handwerksbetriebe werden mit Ehrenurkunden ausgezeichnet, für die privaten Denkmaleigentümer ist der Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege pro Bundesland mit insgesamt15.000 Euro dotiert. Im Jahr 2020 wurde der Preis in den Bundesländern Niedersachsen und Sachsen ausgeschrieben, 2021 stehen Hessen und Schleswig-Holstein an“, heißt es von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Die aus Experten bestehende Jury betonte die allgemeine Qualität der eingereichten Projekte sowie der beteiligten Handwerker und Architekten.

„Unsere Kollegen arbeiten sehr vielseitig. Besonders eine historische Bausubstanz zu erhalten ist eine schöne Herausforderung. Vieles wurde mit traditioneller Handwerktechnik umgesetzt. Das ist eine spannende Sache. Ohne diesen Einsatz mit verschiedenen Handwerkern, wäre das historische Gebäude wohl dem Verfall preisgegeben“, sagt Siegfried Pfennig, welcher als Maurermeister und Restaurator die Baustelle betreute. Dass die Schmiede Badrina erhalten werden musste, erkannte der gleichnamige und 2014 gegründete Förderverein. Die Schmiede selbst wurde 1634 zum ersten Mal genannt. Der heutige Bau stammt vermutlich aus dem 18. Jahrhundert. Die Schmiede war in einen maroden Zustand gekommen. Die Handwerker haben es gemeinsam geschafft, dass die Schmiede heute wieder so aussieht, wie sie in ihren Glanzzeiten ausgesehen hat. „Das hervorragende Restaurierungsergebnis belegt den sensiblen Umgang mit den historischen Materialien und Techniken. Die Wiederherstellung des Fachwerks, der Gefache und des Lehmputzes erfolgten in hoher handwerklicher Qualität und unter Wiederverwendung des geborgenen Materials. Analog zur Materialgerechtigkeit setzten die beteiligten Handwerksbetriebe gekonnt historische Techniken ein. In Teilen erfolgte eine vorsichtige Ertüchtigung von Bau und Technik sowie die Behebung von Baufehlern“, schreibt die Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

Die Oschatzer Firma sorgte für die Maurerarbeiten einschließlich Verblendmauerwerk sowie Putzarbeiten. „Wir haben das historische denkmalgeschützte Gefache zurückgebaut, mit Altmaterial ergänzt und wieder eingesetzt. Im Anschluss wurde der Kalkaußenputz im oberen Teil auf Gefache und im unteren Teil auf Altlehmwände aufgebracht. Es wurde die Lehmwickeldecke durch Zurückbau überarbeitet und unter Ergänzung unter Verwendung von Altmaterial wieder eingebaut. Ein Lehmdeckenputz wurde auf die Neubereiche aufgetragen und bei den Altbereichen ergänzt. Letztendlich erfolgte der Lehmwandputz innen auf den Ziegeln und dem Lehmuntergrund“, erklärt Siegfried Pfennig. Die Zimmerer- und Holzbauarbeiten wurden durch die Tischlerei und Zimmerei Engel und Breitfeld aus Schmannewitz ausgeführt. Sie sorgten für das denkmalgerechte Erneuern und Ergänzen von Fenstern, Türen und Fußböden. Zudem für den Rückbau von Dach- und Gefacheteilen. Dies wurde mit Altholz der Konstruktion im Bestand ergänzt und wieder aufgebaut.

Weiterhin bei den Arbeiten in Badrina beteiligt waren ein Delitzscher Dachdecker, die Kyhnaer Schmiede, eine Restauratorin aus Krostitz sowie Elektrotechniker aus Brinnis.

Den zweiten Platz teilt sich die Dorfschmiede Badrina mit der Art déco-Villa in Groitzsch. Das 1929 im Stil des Art déco erbaute Gebäudeensemble, bestehend aus Wohnhaus, Wintergarten, Praxisanbau und Garage, hatte durch jahrzehntelange Umnutzung und mangelnde Bauunterhaltung sehr gelitten.

Den ersten Preis erhielt das 1831 von Carl Wilhelm Henke erbaute anspruchsvolle Faktorenhaus mit steinerner Treppe in Ebersbach-Neugersdorf.