Unternehmer David Pfennig beschäftigt seit drei Monaten einen Syrier
Oschatz. Adris Hasan
ist glücklich, seine
neue Heimat in Oschatz
gefunden zu haben.
„Oschatz ist meine
Stadt“, meint der Syrier
in wirklich gutem
Deutsch.
Wenn Syrien von Krieg
und Tyrannei befreit sei,
so könne er sich vorstellen
wieder zurückzukehren.
Aber zum heutigen Zeitpunkt
sieht er für sich,
seine Frau und seine beiden
Kinder keine Chance.
Zumal er als Angehöriger
der religiösen Minderheit
der Jesiden in Syrien um
sein eigenes wie auch um
das Leben seiner Familie
fürchten muss.
Hasan
vor einem Jahr nach
Deutschland. Und seit
drei Monaten steht er sogar
in Lohn und Brot. Für
seinen Arbeitgeber David
Pfennig gab es zwei Gründe,
sich auf das „Abenteuer“
Arbeit für Asylsuchende
einzulassen. „Ein
Grund für mich als Unternehmer
ist natürlich
der anhaltende Mangel
an Arbeitskräften“, sagt
er. Den zweiten Grund
bezeichnet David Pfennig
ebenso als pragmatisch.
Denn als Mitbegründer des Oschatzer Bündnisses
für Demokratie, Toleranz
und Menschlichkeit
sieht er in puncto Arbeit
die größten Chancen für
die Vermittlung der deutschen
Werte und einer
gesellschaftlichen Integration.
hat innerhalb kürzester
Zeit die deutsche Sprache
erlernt, versteht und
kann sich ausdrücken.
„Adris wurde von Beginn
an in das Team integriert“,
berichtet David
Pfennig. „Er tauscht sich
mit seinen Kollegen aus,
er verdient sein eigenes
Geld und lernt automatisch,
wie das Leben in
Deutschland funktioniert.“
Adris Hasan bekommt
eine ganz normale
Entlohnung, von der er
Steuern und Sozialabgaben
bezahlt. Für ihn
ist David Pfennig nicht
nur Arbeitgeber, sondern
auch ein Teil der Familie.
„Ich wurde sehr gut
in Oschatz aufgenommen
und David hilft jederzeit“,
sagt Adris Hasan.
Dass eine Beschäftigung
möglich war, dafür musste
der Unternehmer einige
Hürden nehmen. Gemeinsam
mit der Agentur für
Arbeit und der Landkreisverwaltung
konnte dies
bewältigt werden. Doch
für ihn ist klar: „Um asylsuchende
Menschen in
Arbeit zu bringen, müssen
neue Wege gegangen
werden. Das fängt bei der
Registrierung der Berufe
und Fähigkeiten an, erstreckt
sich auf ein bedarfsgerechtes
Angebot
an berufsbegleitenden
Sprachkursen und endet
nicht zuletzt auch in einer
deutlich effizienteren Vernetzung
der Ämter und
Institutionen.“
Außerdem verstehe er
nicht, warum Asylbewerber
Kraft des Gesetzes zu
15-monatigem Nichtstun
verdonnert werden, bevor
sie Arbeit aufnehmen
können. Was sei nach den
15 Monaten anders, was
will man mit dieser Frist
erreichen? Fragen, auf die
es hoffentlich bald Antworten
gibt.
Bildunterschrift:
Seit drei Monaten beschäftigt David Pfennig (l.)
den Syrier Adris Hasan in seinem Unternehmen.
Für den Unternehmer macht diese Beschäftigung
Integration möglich.