Bauunternehmen
stapelte Dämmstoffe
zwölf Meter hoch
Oschatz.Der Tag der Arbeit, bundesweit
Feiertag, traditionell am
1. Mai begangen, zeichnet sich
dadurch aus, dass kaum jemand
arbeitet. Ausgenommen sind davon
Schichtdienstler, Gewerkschafter,
Journalisten und im
Jahr 2019 auch die Angestellten
der Firma Pfennig Bau in
Oschatz. Im Rahmen des Doppeljubiläums
15 Jahre Firmengründung
und 105 Jahre Alte Filzfabrik
(die heute als Gewerbepark
genutzt wird) sorgte der
Oschatzer Unternehmer David
Pfennig mit seinem Team für
einen Tag, den man nicht vergisst.
Das lag zum einen an den
zahlreichen Aktionen rund um
die „Filze“ auf dem Gelände –
von Theaterstück über Rundgänge
bis hin zu Ausstellungen –
zum anderen an einem Weltrekordversuch,
der sich vor den Toren
des Areals abspielte.
Die Experten für Dämmstoffe,
im speziellen Einblasdämmung,
kraxelten sechs Stunden lang immer
höher und höher und errichteten
dabei mit technischer
Unterstützung eines Krans des
Oschatzer Dachdeckers Henry
Korn einen 11,90 Meter hohen
Turm aus Dämmstoffpaketen.
Eine Idee, auf die zuvor noch niemand
gekommen war und die
auch in der Branche für Respekt
und Aufsehen gesorgt hat, wie
David Pfennig einige Monate
später berichtet. Der Dämmstoff,
der hier aufeinander gestapelt
wurde, hätte genügt, um etwa 44
Einfamilienhäuser zu dämmen.
Am Ende wurde das Ergebnis gar
von einem Notar begutachtet,
abgenommen und beglaubigt.
Ob es zu einem Eintrag im Buch
oder einer Urkunde des Guinness-
Verlages kommt, war bis
Redaktionsschluss allerdings
noch nicht herauszufinden.
Fest steht jedoch, dass dieser
Tag der Arbeit für die Oschatzer
und einige andere auch als wirklicher
Tag der Arbeit in die Historie
eingeht. Ein kleiner Meilenstein
ist er auch in der Geschichte
der Filzfabrik und Pfennig Baus –
schließlich durften die fleißigen
Arbeiter den mühsam errichteten
und für alle sichtbaren Turm
nach getaner Arbeit wieder
eigenhändig abbauen – das ging
zwar deutlich schneller als der
Aufbau, zeugte aber eindrucksvoll
davon, dass man auch an
einem Feiertag ordentlich ranklotzen
und etwas bleibendes
schaffen kann. Übrigens: Ein anderer,
länger stehender Turm fiel
in diesem Jahr ebenfalls: Der
Schornstein auf dem Gelände
der Filzfabrik wurde 2019 vollständig
zurück gebaut – und damit
ein stadtbildprägendes Objekt
entfernt.